Mit Daniel Gallmann (*1959) erwartet Sie im Kunstmuseum Singen ein Meister der Konzeptkunst am Bodensee. Die ganz eigene künstlerische Strategie des in Thurgau lebenden Malers, die er seit Anbeginn seiner künstlerischen Laufbahn in den 1990er Jahren konsequent verfolgt, besteht in der ständigen Wiederholung zweier Motive: eines Figurenbildes und einer Landschaft, die der Künstler "Pastorale" nennt.
Im Fokus der aktuellen Präsentation, mit der Daniel Gallmann das Foyer des Kunstmuseums bespielt, stehen seine Landschaften - als monumentaler Block von insgesamt 171 wandfüllenden Pastoralen, die zugleich nur einen winzigen Ausschnitt aus der seit den 1990er Jahren bis heute anwachsenden Landschafts-Serie des Künstlers darstellen, in Szene gesetzt.
Aus Sicht des Kunstmarkts- und Kunstbetriebs, die beide nach ständigen Neuerungen und kreativen Innovationen gieren, scheint die Haltung des Künstlers Daniel Gallmann sinnlos. Fasst man dagegen seine künstlerische Arbeit mit Bazon Brock als eine „Ästhetik des Unterlassens“ auf, dann führt uns Gallmanns Konzept meditativer Wiederholung zu grundlegenden Fragen des menschlichen Handelns und Tuns:
"Wir sind heute auf endloses Wachstum eingeschworen, aber der angeblich unumkehrbare Expansionsdrang hat uns an den Rand des Abgrunds geführt. Die Kunst kann ein Gegenmodell aufzeigen. Der Prozess der Wiederholung und des ständigen Übens ist für mich der angemessene Ausdruck für die Suche nach dem eigentlichen, dem ursprünglichen Bild. Meine Arbeit lässt sich als eine selbstauferlegte Übung oder als eine selbstvergessene Meditation verstehen (Daniel Gallmann.)".
