Vortrag von Prof. Dr. Felix Thürlemann: „Ilse Schneider-Lengyel: Fotografin und Buchgestalterin"
Ilse Schneider-Lengyel ist bekannt für ihre Fotografien von Meisterwerken der Skulptur und der Plastik. Am berühmten, 1940 im Londoner Phaidon Verlag erschienenen Bildband Michelangelo–Skulpturen kann gezeigt werden, wie Schneider-Lengyel in Zusammenarbeit mit dem Verleger Ludwig Goldscheider die bis heute gültige Formel für das coffee-table book entwickelt hat. In raffiniert kombinierten Paaren von wirkungsvollen Detailaufnahmen erlangen die Marmorbildwerke darin ein Eigenleben, das unser Verhältnis zu den Originalen, wenn wir als Museumsbesucher mit ihnen konfrontiert sind, wesentlich mitprägt.
Veranstaltungsdetails
Die Ausstellung im Hesse Museum Gaienhofen zeigt einen Querschnitt durch das vielschichtige Werk der Fotografin, Ethnologin und Dichterin Ilse Schneider-Lengyel (1903-1972). Ausgestellt werden größtenteils noch unveröffentlichte Fotoarbeiten aus dem Nachlass. Zudem sollen Entwürfe und Notizen, Manuskripte und Briefe, die ebenfalls aus ihrem Nachlass stammen, auch die Publizistin und Schriftstellerin Ilse Schneider-Lengyel vorstellen. Die verschiedenen Arbeiten und Materialien zeichnen das Porträt einer Künstlerin, die, wie nur wenige in Deutschland, Avantgarde und Ethnologie miteinander verbunden haben. Ihr künstlerisches Credo formulierte Ilse Schneider-Lengyel in einem Brief an Arno Schmidt vom 31. März 1958: „Die Naturvölker mit ihrem Götter-Dämonenbegriff sind mir näher; der tierische Ernst fällt weg; zwischen Kult und Opfer: die kleine Spanne S p i e l bleibt.“
Die Ausstellung der Literarischen Gesellschaft Forum Allmende wird kuratiert von Peter Braun und Oswald Burger in Zusammenarbeit mit dem Hesse Museum Gaienhofen.
Ausstellungsdauer: 20. März – 19. Juni 2022
Weitere Informationen
www.hesse-museum-gaienhofen.deTickets
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